Berlin auf dem Weg zu Europas Start-up-Metropole
Rainer Schorr betrachtet die Entwicklung der Berliner Start-up-Szene mit großem Interesse. Die deutsche Hauptstadt zieht seit Jahren immer mehr junge Unternehmen an. Inzwischen ist sie auf dem Weg, zum Start-up-Zentrum des Kontinents zu werden. Davon profitiert die ganze Stadt. Die Neugründungen bringen wirtschaftlichen Aufschwung, junge, gut ausgebildete Menschen und neue Ideen in die Stadt, die wiederum die Gründerszene befruchten.
Neugründungen steigern Nachfrage nach Büroimmobilien
Die neu gegründeten Unternehmen brauchen selbstverständlich auch Büroräume. Dadurch steigt die Nachfrage. Wer rechtzeitig in Unternehmensimmobilien investiert hat, kann sich nun freuen, so Rainer Schorr. Der Unternehmer, der selbst seit Jahren in Berlin erfolgreich ist, verweist auf neue Zahlen des Handelsblatts. Demnach seien im Jahr 2015 ganze 22 Prozent des Umsatzes mit Büroflächen in der Stadt IT-Unternehmen geschuldet, die einen großen Teil der Start-ups ausmachen. Auch Handelsunternehmen blühen auf, viele davon dank Internet-Dienstleistungen und innovativer Konzepte. Diese Sparte war im vergangenen Jahr für weitere 14 Prozent des Büroflächenumsatzes verantwortlich.
Rainer Schorr sieht die Beliebtheit von offenen Flächen steigen
Die Kriterien der jungen Gründer bei der Suche nach Büroräumen sind sich sehr ähnlich: Die meisten suchen offene, flexible Loft-Flächen. Häufig beziehen kleine Start-ups mit sehr wenigen Mitarbeitern auch sogenannte CoworkingSpaces, in denen sich mehrere Selbständige und Kleinstunternehmen ein loftartigesGroßbüro teilen. Das fördert die Kommunikation und spart Geld, denn die gestiegene Nachfrage hat sich auch auf die Mieten ausgewirkt. Besonders in den angesagten Vierteln steigen sie mit zunehmender Knappheit der verfügbaren Büroflächen
Lage ist wichtig, Kosten sekundär
Dennoch beobachtet Rainer Schorr eine erstaunliche Zahlungsbereitschaft besonders unter den jungen, hippen Start-ups. Es zieht sie schon immer in die Trendbezirke Mitte, Prenzlauer Berg, Friedrichshain und Kreuzberg. Die bestehenden Start-up-Netzwerke in diesen Vierteln lockt sie an und sorgt für erhöhte Zahlungsbereitschaft. Obwohl die Büromieten in den begehrten Lagen über dem Berliner Durchschnitt liegen, hält die Nachfrage ungebrochen an. Oft schließen sie dabei relativ kurzfristige Mietverträge ab, mit Laufzeiten von nur zwei bis drei Jahren. Denn gerade frisch gegründete Start-ups wollen flexibel bleiben. Für Vermieter kann das aber durchaus ein Vorteil sein, sagt Rainer Schorr, denn bei jedem neuen Vertragsabschluss steigen momentan die Mieten.