Unternehmen und ihre Immobilienbestände
Eine Studie der Ernst & Young Real Estate hat ergeben, dass rund die Hälfte aller mittelständischen Unternehmen in Deutschland mindestens 80 Prozent ihrer Immobilien ihr Eigentum nennen. Das ist deutlich mehr als in den USA oder im Vereinigten Königreich von Großbritannien. Rainer Schorrbefürchtet, dass viele Unternehmen diese Immobilienbestände nicht so gut nutzen, wie sie das könnten. Zwar wurden mit der Zeit immer mehr Facility-Management-Abteilungen eingerichtet, doch diese konzentrieren sich meistens auf die kosteneffiziente Verwaltung der Immobilien, während das sogenannte Corporate Real Estate Management das Unternehmen als Ganzes im Blick hat. Die Immobilienbestände werden dabei als Teil der Unternehmensstrategie betrachtet und sollen zugunsten der Rentabilität des ganzen Unternehmens eingesetzt werden.
Rainer Schorr weiß: Eigentum birgt Risiken
Wenn ein Unternehmen einen Teil des eigenen Kapitals in Immobilien investiert, können ganz spezielle Risiken entstehen. Hierzu gehören beispielsweise die Gefahr einer granularen Kapitalallokation oder das sogenannte Auslastungsrisiko, wenn sich der aktuelle Flächenbedarf des Unternehmens verändert. Hinzu kommt, dass der tatsächliche Wert eigener Immobilien von internen und externen Schätzungen häufig abweicht und die Refinanzierung einige Unternehmer vor eine große Herausforderung stellt. Gerade deshalb rät Rainer Schorr, ein übergeordnetes Immobilienmanagement einzurichten, das bisher nur in jedem zehnten Unternehmen in Deutschland vorhanden ist. Rainer Schorr findet, dass das zu wenigist.Denn klug genutztes Immobilieneigentum bietet auch Vorteile. Die verfügbaren Flächen für Gewerbeimmobilien in Deutschland werden immer weniger, weshalb Eigentum eine gewisse Unabhängigkeit vom Markt garantiert.
Nur ein Spezialist kann ihre Immobilien gewinnbringend verwalten
Rainer Schorr weist daraufhin, dass Immobilienspezialisten das Potenzial von Bestandsimmobilien im Portfolio deutscher Unternehmen am besten einschätzen können. Sie können Liegenschaften effizienter, produktiver und kostengünstiger bewirtschaften. Gerade in den letzten Jahren haben sich viele Bestandshalter und Projektentwickler auf Unternehmensimmobilien spezialisiert. Auf das richtige Management kommt es an, sagt der erfahrene Investor. Nur wer Immobilien richtig einschätzt, kann sie gewinnbringend nutzen. Nicht mehr benötigte Immobilien werden veräußert und Immobilien, die aufgrund langfristiger Mietverträge mehr Gewinn einfahren, werden gehalten. Manchmal ist auch die sogenannte Sale-and-Lease-Back-Methode eine Möglichkeit, den Gewinn eines Unternehmens zu steigern, da das freigesetzte Kapital durch den Verkauf in den Kernbestand des Unternehmens fließen kann. Rainer Schorr würde sich freuen, wenn in Zukunft mehr Unternehmen ihren Immobilienbestand durch ein übergeordnetes Immobilienmanagement verwalten lassen würden.